Mittwoch, 20. März 2019

Wupperthal

Frühstück haben wir um sieben mit unseren Toast- und Käseresten. Um acht brechen wir von Hondeklipbaai auf. Die Schotterpiste ist besser als auf dem Hinweg, durchgeschüttelt werden wir trotzdem. Wir fahren Richtung Clanwilliam, wo unsere wunderschöne Unterkunft für den Abstecher nach Wupperthal ist. 

Wir checken kurz im Clan Court Guesthouse ein und brechen quasi sofort wieder auf. Ziel: Wupperthal, ein kleiner Ort etwa eine Stunde von Clanwilliam entfernt, in dem es am 30.12. letzten Jahres eine verheerende Brandkatastrophe gab. Über die Hälfte der Häuser ist abgebrannt, Familien um ihre Wohnstatt gebracht. 

Schon auf dem Weg zum Ort sehen wir verbrannte Bäume und ausgebrannte Häuser. Am Ortseingang wartet ein Pickup auf uns. Der Leiter der Brass Band begrüßt uns, wir folgen ihm zur -wie durch ein Wunder- unversehrten, reetgedeckten Kirche.

Schnell holen wir die Instrumente heraus, um gemeinsam ein Loblied zu spielen. "Danket dem Herrn" inmitten eines ausgebrannten Szenarios. Eddi, der Chorleiter, und Pastor Redcliff können es kaum fassen, dass die Instrumente auf denen wir spielen, bald ihnen gehören werden. Ein wirklich berührender Moment. 

Eddies Bruder Dougie kommt hinzu, ein Trompeter, der inzwischen einen Chor in Kraifontein (Kapstadt) leitet und spielt mit. Mehr Menschen kommen. Mehr Bläser. Viele Familien haben Wupperthal zwischenzeitlich verlassen, um bei Verwandten Unterschlupf zu finden. So auch Eddi, der jetzt bei seinen Schwiegereltern in Paarl lebt, da ihr Haus komplett abgebrannt ist.

Aber es ist auch Hoffnung sichtbar: das Postamt, noch von Brandspuren gezeichnet, in direkter Nähe der Kirche, hat ein neues Reetdach. Die vom Brand gezeichneten Bäume, haben wieder ausgetrieben und zeigen grüne Blätter. Es ist auch Monate nach dem Brand ein beklemmendes Bild, aber wir spüren auch Hoffnung. 




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